Natur und Stadt in Costa Rica

Nach einer warmen Nacht im Ort Sixaola vor dem Grenzübergang nach Costa Rica starten wir um 8:00 Uhr das Grenzprozedere. Die Ausreise verläuft reibungslos und wir treffen bei der Einreise nach Costa Rica auf die nettesten Grenzbeamten unserer bisherigen Reise. Sie interessieren sich für unsere Pläne und erklären und ganz entspannt die nächsten Schritte für die Einfuhr des Bullis. Dass an den zentralamerikanischen Grenzen viel kopiert und gedruckt werden muss haben uns schon viele Reisende mit auf den Weg gegeben. Dies braucht seine Zeit, aber nach ungefähr zwei Stunden sind wir ordnungsgemäß eingereist. Auf dem Weg nach Puerto Viejo halten wir an einem Supermarkt um unser Proviant aufzufrischen. Hier werden wir das erste mal mit dem sehr hohen Preisniveau konfrotiert. Panama war schon deutlich teurer als die südamerikanischen Länder, aber hier legt Costa Rica noch einen drauf. Käse wird mit umgerechnet 3,50 € für 100 g zum Luxusgut – und alle was man dann bekommt ist abgepackter Sandwichkäse. Zu sehr wollen wir uns hier aber nicht über die Preise beschweren…

Spontan finden wir einen tollen Stellplatz außerhalb von Puerto Viejo, eigentlich wollen wir hier nur frühstücken, bleiben aber den ganzen Tag. Die Brandung ist beeindruckend und wir haben einen tollen Strandtag. Über den Tag werden wir mehrmals von deutschen und niederländischen Touristen aufgrund des deutschen Kennzeichens angesprochen. Es entstehen jedes mal nette Gespräche und wir merken, dass Costa Rica in der Tourismusbranche den südamerikanischen Ländern einige Schritte voraus ist. So viele Deutsche auf einem Haufen haben wir auf der ganzen Reise noch nicht getroffen. Am Abend erkunden wir den Ort Puerto Viejo und beobachten die Affen und Faultiere in den Bäumen um den Bulli.

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg nach San José. Dort treffen wir uns mit Sophia, die mit uns gemeinsam Abi gemacht hat und gerade ein Praktikum an einer Schule in der Hauptstadt macht. Sophia zeigt uns den coolen Foodcourt in San José und wir wandern über eine Kaffeeplantage. Die Wanderung wird durch den in der Regenzeit alltäglichen Nachmittagsregen begleitet. Abends werfen wir uns in das Nachtleben der Hauptstadt. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Sophia für die schönen Tage. Wir denken gerne daran zurück und freuen uns auf ein Wiedersehen im September in Deutschland.

In San José können wir auch günstige Gaskartuschen für unseren Gaskocher kaufen. Die Kartuschen gibt es eigentlich weltweit, nur variiert die Verfügbarkeit und der Preis oftmals erheblich. Wir nutzen die Möglichkeit und legen uns einen Vorrat an.
Unser nächstes Ziel in Costa Rica ist der Manuel Antonio Nationalpark. Der berühmte Nationalpark ist auch wegen seines Eintrittpreises von ca 18 $ pro Person im Gegensatz zu unseren vorherigen Erfahrungen eine teure Angelegenheit. Allerdings haben wir den Tipp bekommen, dass man sich auf einen Strandspaziergang ganz aus Versehen in den Nationalpark „verlaufen“ kann. Da wir bereits um 6 Uhr da sind, sind wir mit die ersten im Park und entdecken Leguane und Faultiere. Dafür, dass der Eintritt 18 $ kostet sind die Wege, gerade abseits der Hauptroute, komplett zerfallen und durch brüchige Geländer und morsches Holz nur unzureichend gesichert und deshalb teilweise gefährlich.

Nach circa 1,5 Stunden werden wir von einem Ranger aufgefordert unser Ticket zu zeigen, was uns nicht möglich war. Wir wurden wohl über die markanten Schuhabdrücke unserer Crocs im Sand ertappt. Da wir aber bereits auf dem Weg zum Ausgang waren, ist die von den Ranger ausgesprochene Verweisung nicht all zu tragisch. Unserer Erfahrung nach kann man die Tierwelt ohne Eintritt und ohne Menschenansammlung an vielen öffentlichen Orten genauso beobachten.

Auch außerhalb der Nationalparks hat Costa Rica’s Natur viel zu bieten.

Auf dem weiteren Weg nach Norden halten wir auf einer Brücke über einen Fluss von der man Kaimane im Flussbett beobachten kann. Ein sehr beeindruckender Blick auf diese großen Tiere die in der Sonne faulenzen.

Danach begeben wir uns wieder auf den Weg in die Berge, die Nächte sind auf der Höhe deutlich besser zu ertragen. Am Arenalsee verbringen wir den Tag bei angenehmen Temperaturen auf dem Gelände einer Surfschule, die allerdings nur aus einem alten Container zu bestehen scheint und schon länger nicht mehr offen war. Leider ist der Wind sehr unbeständig und so genießen wir nur das Panorama und die Temperaturen. Den Abend verbringen wir in dem Ort Tilaran, dort genießen wir das Leben auf der Plaza und erkunden die Gassen. Ähnlich wie in Argentinien erwacht die Plaza am Abend zum Leben.

Für die Einreise nach Nicaragua benötigt man einen PCR test. Im teuren Costa Rica rechnen wir mit dem Schlimmsten. Mit insgesamt 130 € für die Tests sind wir noch ganz okay dabei. Am Testzentrum finden wir auch hervorragendes WLAN, sodass wir den sensationellen Europapokalsieg der Frankfurter Eintracht im Radio verfolgen konnten.

Den Aufenthalt in Liberia verbinden wir mit einem Mittagessen mitten im Supermarkt. Schon seit einigen Wochen fallen uns die Kantinen in den Supermärkten auf, deren Tische nicht selten mitten in den Gängen zwischen den Backwaren und Getränken stehen.

Abends haben wir einen tollen Stellplatz mit Blick auf den Pazifik. Von hier aus wollen wir am nächsten Tag in Richtung Grenze starten.
Beim Starten des Motors am Morgen jagt uns ein lautes Quietschen aus dem Motorraum einen Schrecken ein. Nach einiger Zeit verschwindet dieses Geräusch wieder. Wir vermuten dass die hohe Luftfeuchtigkeit für dieses Geräusch am Keilriemen verantwortlich ist. Mit einem etwas mulmigen Gefühl fahren wir zur Grenze in Peñas Blancas.

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