Strandurlaub in Uruguay

Unsere Reise an Uruguays Küste entlang, vorbei an wunderschönen Stränden und kleinen Ortschaften, führte uns nach La Paloma. Schon von weitem konnten wir drei Expeditions-LKWs erkennen. Diese gehörten deutschen Südamerikareisenden, die durch Corona gestrandet waren und nun ihre Fahrzeuge wieder zurück verschiffen wollten. Abends kamen noch ein Unimog sowie ein weiterer Allrad-LKW hinzu. Wir fühlten uns mit unserem Bulli ganz schön klein und wurden auch nicht so richtig ernst genommen. Abends setzten wir uns zu ihnen und wurden mit Informationen über Uruguay versorgt.

Am nächsten Tag erreichten wir Jose Ignacio und uns ereilte ein kleiner Kulturschock. Aus den kleinen Hütten an staubigen Sandpisten im Norden Uruguays wurden moderne und individuell gestaltete Ferienvillen. Statt verbeulter Blechlauben mit Nummernschildern fuhren nun moderne Autos durch die kleinen Gassen. Wir standen abseits auf einem Strandparkplatz und erkundeten zu Fuß das „Westerland“ Uruguays.

Je näher wir Montevideo kamen, desto dichter besiedelt waren die Landschaften und voller die Strände. Da wir aus unserer Woche in Buenos Aires den Eindruck einer enorm wuseligen und lebendigen Stadt mitgenommen haben, kam uns Montevideo fast schon verschlafen vor. Wir parkten den Bulli direkt an der Rambla, die die 22 Kilometer lange Küstenlinie der Stadt säumt. Zur Stärkung gingen wir in den Mercado de Puerto und aßen Chivitos, das Nationalgericht der Uruguayos. Dies ist eine Art Burger, bestehend aus einem mit Schinken und Spiegelei überbackenen Filet, das zusätzlich mit Gemüse belegt wird. Dazu werden reichlich Pommes serviert. In der tollen Atmosphäre der Markthalle schmeckte es gleich doppelt so gut. Allerdings war das fettige Essen nicht die perfekte Grundlage für ausgedehnte Stadterkundungstouren.

Am darauffolgenden Tag hatten wir die Fähre über den Rio del la Plata nach Buenos Aires gebucht. Wir sollten den Bulli auf dem Hafengelände abstellen und dann in dem nagelneuen Terminal die Ausreiseformalitäten erledigen. Als ich wegen des Boardings zum Auto gerufen wurde, stand ein Mann mit Maßband in der Hand neben dem Bulli und beäugte diesen skeptisch. Wir hatten uns schon gewundert, dass bei der Buchung keine Höhe angegeben werden musste, gingen allerdings davon aus, dass die Fähre auch LKWs transportiert und die Höhe deshalb für uns kein Problem darstellen dürfte. Es handelte sich allerdings um eine Katamarn-Schnellfähre mit einer Durchfahrtshöhe von 2,20m. Durch die freundliche Hilfe eines Mitreisenden konnte ich die Dachbox schnell entleeren und demontieren. Glück gehabt!

Passt!

Die einstündige Fährüberfahrt verlief reibungslos und es war eine coole Erfahrung mit 30 Knoten (über 50 km/h) über das Wasser zu düsen.

Bei der Einreise wurden wir gesondert geparkt und der Bulli musste wieder ordnungsgemäß nach Argentinien eingeführt werden. Diese Prozedur dauerte so lange, dass die Grenzbeamten, die die anderen Fahrzeuge mit Hunden untersuchten, ihren Feierabend herbeisehnten oder uns einen Gefallen tun wollten und uns ohne jegliche Kontrolle passieren ließen.

Wir setzten noch den auf der Fähre kennengelernten Backpacker Fabian vor seinem Hostel ab und „stop-and-go-ten“ uns aus dem Feierabendverkehr in Buenos Aires Richtung Süden.

Ein Kommentar zu “Strandurlaub in Uruguay

  1. Mit 30 Knoten übers Wasser… Das kennt ihr doch!
    Schön mal wieder einen frischen Bericht zu bekommen!
    Und diese Bilder 😍

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